Keine Retrospektive? Zu beschäftigt zum Verbessern!?

Cavemen_no_Time

Scrum beinhaltet das Konzept eines Retrospektiv-Meetings (z.B. 1,5 h pro 2 Wochen-Sprint). In diesem Meeting wird die gemeinsame Arbeitsweise reflektiert und es werden Verbesserungs-Experimente für den nächsten Sprint beschlossen. Es gibt viele Möglichkeiten wie man Retrospektiven strukturieren kann. Im besten Fall wählt ein erfahrener Scrum Master oder Agile Coach eine Struktur die das jeweilige Team abholt und unterstützt.

Über das Bild (oben) habe ich mich köstlich amüsiert, weil so viel Wahrheit darin steckt. Ich habe schon etliche Teams, Gruppen von Teams und Firmen erlebt, die tatsächlich der Meinung waren sie seien zu beschäftigt um sich selbst zu verbessern. Gleichzeit waren für verschiedene Außenstehende große Potentiale für Verbesserung sichtbar.

In einem besonders extremen Fall lag ein leicht realisierbares Verbesserungspotential für eine Gruppe von 15 Entwicklern in der Größenordnung von ca. 50 % Zeitersparnis pro Feature. Die Entwickler waren gut qualifiziert und das Problem aus meiner Perspektive so offensichtlich wie die eckigen Räder im Cartoon (oben). In einer gut moderierten Retrospektive hätten die Entwickler das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit selbst bemerkt. Sie hätten selbst ein Verbesserungs-Experiment entwerfen können und egal ob es schon die beste Idee gewesen wäre oder nicht: Bei diesem großen Bremsklotz hätte fast jede Lösungsidee (mit Implementierungsexpriment) einen Schritt nach vorn bedeutet. Informell gesagt: Die hätten das schon geschafft. Sie hätten es locker selbst hinbekommen. Wenn Sie sich die Zeit genommen hätten strukturiert zu reflektieren.

Erlebnisse wie dieses haben mich nach einigen Jahren als technischer Trainer & Consultant dazu motiviert, meinen Fokus in den Bereich agiler Methoden wie Scrum zu verschieben und agiler Coach zu werden. Endlich kann ich regelmäßig dazu Beitragen das Entwickler Ihre Arbeit selbst so gestalten, das es vorwärts geht und Spass macht.

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